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Internationaler Tag der Opfer des gewaltsamen Verschwindenlassens

Der Internationale Tag der Opfer des Verschwindenlassens, der jedes Jahr am 30. August begangen wird, ist ein düsterer Anlass, um das Bewusstsein für das weltweite Problem des Verschwindenlassens zu schärfen. An diesem Tag wird auf die Notlage derjenigen aufmerksam gemacht, die spurlos verschwunden sind, oft durch den Staat oder mit dessen Duldung, und die Familien und Gemeinschaften in einem Zustand ständiger Ungewissheit und Angst zurücklassen. Die Vereinten Nationen (UN) haben diesen Tag eingeführt, um auf die dringende Notwendigkeit hinzuweisen, dieser schweren Menschenrechtsverletzung ein Ende zu setzen und die Opfer und ihre Familien zu unterstützen.

Zusammenhang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs)

Das Verschwindenlassen von Personen ist untrennbar mit mehreren Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) verbunden, insbesondere mit den Zielen für Gerechtigkeit, Frieden und starke Institutionen. SDG 16 zielt darauf ab, friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz zu verschaffen und effektive, rechenschaftspflichtige Institutionen auf allen Ebenen aufzubauen. Das gewaltsame Verschwindenlassen untergräbt diese Ziele, indem es Angst, Ungerechtigkeit und Straflosigkeit aufrechterhält. Im Einzelnen:

  • SDG 16.1 zielt darauf ab, alle Formen von Gewalt und die damit verbundenen Todesfälle überall deutlich zu reduzieren. Das gewaltsame Verschwindenlassen als eine Form der staatlich geförderten Gewalt steht in direktem Widerspruch zu diesem Ziel.
  • SDG 16.3 ruft dazu auf, die Rechtsstaatlichkeit auf nationaler und internationaler Ebene zu fördern und einen gleichberechtigten Zugang zur Justiz für alle zu gewährleisten. Die Geheimhaltung des gewaltsamen Verschwindenlassens verwehrt den Opfern und ihren Familien die Möglichkeit, Rechtsmittel einzulegen und Gerechtigkeit zu erfahren.
  • SDG 16.10 betont, dass der Zugang der Öffentlichkeit zu Informationen und der Schutz der Grundfreiheiten im Einklang mit der nationalen Gesetzgebung und internationalen Abkommen gewährleistet werden müssen. Das gewaltsame Verschwindenlassen verletzt diese Freiheiten und unterdrückt wesentliche Menschenrechte.

Bedeutung des heutigen Tages für die Lazarus-Union

Für die Lazarus Union, eine humanitäre Organisation, die sich der Unterstützung der Schwächsten und der Förderung des Friedens verschrieben hat, ist der Internationale Tag der Opfer des Verschwindenlassens von großer Bedeutung. Die Lazarus Union setzt sich für den Schutz der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit ein, was ihrem Auftrag entspricht, Menschen in Not ohne Diskriminierung zu helfen.

  1. Advocacy und Sensibilisierung: Die Lazarus Union nutzt diesen Tag, um sich für die Opfer des Verschwindenlassens von Personen einzusetzen. Sie organisiert Veranstaltungen und Kampagnen, um das Bewusstsein für dieses Thema und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft zu schärfen. Indem sie die Aufmerksamkeit auf diese Ungerechtigkeiten lenkt, hilft die Lazarus Union, Druck auf die Regierungen auszuüben, damit diese die Menschenrechtsstandards einhalten.
  2. Zusammenarbeit mit internationalen Gremien: Die Lazarus Union arbeitet mit internationalen Organisationen, darunter die UNO und verschiedene Menschenrechtsgruppen, zusammen, um auf die weltweite Anerkennung des Problems und die Umsetzung internationaler Normen zur Verhinderung des Verschwindenlassens von Personen zu drängen.

Fakten und Zahlen

Das Verschwindenlassen von Personen ist nach wie vor ein weltweites Problem, und jährlich werden Tausende von Fällen gemeldet. Nach Angaben der UNO übermittelte die Arbeitsgruppe für erzwungenes oder unfreiwilliges Verschwindenlassen allein im Jahr 2021 651 neue Fälle an 30 Staaten. Im selben Jahr waren in 96 Staaten mehr als 46.000 Fälle ungelöst, was den anhaltenden und weit verbreiteten Charakter dieser Rechtsverletzung widerspiegelt.

  • Geografische Verteilung: Das Verschwindenlassen von Personen wird aus zahlreichen Ländern gemeldet, wobei die Zahl der Fälle in Regionen mit Konflikten oder autoritärer Herrschaft wie Syrien, Mexiko und Sri Lanka besonders hoch ist.
  • Auswirkungen auf Familien: Die Familien der Verschwundenen sind emotional und psychologisch schwer belastet. Die Ungewissheit über das Schicksal ihrer Angehörigen führt zu lang anhaltendem Leid, und durch den Verlust des Ernährers haben sie oft finanzielle Schwierigkeiten.
  • Rechtliche Rahmenbedingungen: Internationale Übereinkommen wie das Internationale Übereinkommen zum Schutz aller Personen vor dem Verschwindenlassen zielen darauf ab, das Verschwindenlassen zu verhindern und zu bekämpfen. Die Durchsetzung und Einhaltung bleibt jedoch eine Herausforderung.

Der Internationale Tag der Opfer des gewaltsamen Verschwindenlassens ist eine wichtige Erinnerung an den anhaltenden Kampf gegen diese ungeheuerliche Menschenrechtsverletzung. Für Organisationen wie die Lazarus-Union ist er ein Aufruf zum Handeln, um ihre Lobbyarbeit fortzusetzen, Opfer und Familien zu unterstützen und auf eine Welt hinzuarbeiten, in der das Verschwindenlassen von Menschen ausgerottet wird und Gerechtigkeit herrscht.

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