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Die ursprüngliche olympische Idee und der Heilige Frieden

Die Olympischen Spiele haben ihren Ursprung im antiken Griechenland, wo sie erstmals 776 v. Chr. in Olympia ausgetragen wurden. Diese Spiele waren Teil eines religiösen Festes zu Ehren des Gottes Zeus und wurden alle vier Jahre abgehalten. Die antiken Olympischen Spiele hatten eine tiefe symbolische Bedeutung, die weit über den sportlichen Wettkampf hinausging.

Die ursprüngliche olympische Idee beruhte auf dem Konzept der "Ekecheiria", des heiligen Friedens. Während der Spiele sollten alle kriegerischen Auseinandersetzungen unterbleiben, um den Athleten und Zuschauern eine sichere Teilnahme zu ermöglichen. Dieser Friedensgedanke stand im Mittelpunkt der olympischen Tradition und spiegelte die Hoffnung wider, dass der sportliche Wettkampf eine friedliche Alternative zu militärischen Konflikten darstellen könnte.

Der Wettbewerb selbst diente der Förderung körperlicher und geistiger Höchstleistungen. Die Teilnehmer, die aus verschiedenen griechischen Stadtstaaten stammten, vertraten ihre Heimatstädte und traten in verschiedenen Disziplinen wie Laufen, Ringen, Weitsprung und Wagenrennen an. Der sportliche Wettkampf sollte die Werte Tapferkeit, Mut und Ehre verkörpern.

Die modernen Olympischen Spiele, die 1896 in Athen wiederbelebt wurden, griffen viele der antiken Ideale auf. Pierre de Coubertin, der Begründer der modernen Olympischen Spiele, war stark von den antiken Spielen inspiriert. Sein Ziel war es, durch sportliche Wettkämpfe Frieden und Völkerverständigung zu fördern. Die Spiele sollten eine Plattform bieten, auf der die Nationen in einer friedlichen Umgebung zusammenkommen und ihre Differenzen beiseite legen konnten.

In der Olympischen Charta, dem Regelwerk der olympischen Bewegung, werden Frieden und Völkerverständigung als eines der Hauptziele hervorgehoben. Der olympische Eid, den die Athleten ablegen, enthält das Versprechen eines fairen Wettbewerbs und der Einhaltung der Regeln. Die Olympische Flamme, die seit 1928 ein Symbol der Spiele ist, soll den Frieden und die Freundschaft zwischen den Nationen symbolisieren.

Trotz der idealistischen Ursprünge und Ziele sind die Olympischen Spiele heute nicht unumstritten. Die Kommerzialisierung der Spiele hat viele kritische Stimmen hervorgerufen.

Die Olympischen Spiele sind zu einer der größten kommerziellen Veranstaltungen der Welt geworden. Große Unternehmen investieren Milliarden von Dollar in Sponsoring und Werbung, und die Übertragungsrechte werden für astronomische Summen verkauft. Diese Kommerzialisierung hat dazu geführt, dass der finanzielle Aspekt oft Vorrang vor sportlichen und ideellen Werten hat.

Die Vorbereitung und Durchführung der Spiele stellen eine enorme wirtschaftliche Belastung für die Gastgeberstädte und -länder dar. Oft werden große Summen in Infrastrukturen investiert, die nach den Spielen kaum genutzt werden. Diese "weißen Elefanten" führen zu Schulden und wirtschaftlichen Problemen für die lokalen Gemeinschaften.

Ein weiteres Problem ist der wachsende Druck auf die Athleten, der zu einem verstärkten Gebrauch von leistungssteigernden Mitteln führt. Dopingskandale untergraben die Glaubwürdigkeit der Spiele und stellen die ethischen Grundlagen des Sports in Frage.

Die Spiele wurden und werden politisch instrumentalisiert. Boykotte und politische Erklärungen sind keine Seltenheit, was dem eigentlichen Ziel der Friedensförderung zuwiderläuft.

Paralympics und Sensibilisierung der Gesellschaft

Die Paralympischen Spiele, die seit 1960 offiziell veranstaltet werden, haben eine wichtige Rolle bei der Förderung des Bewusstseins und der Integration von Menschen mit Behinderungen gespielt.

Die Paralympics bieten Sportlern mit Behinderungen eine Plattform, um ihre Fähigkeiten und Leistungen zu präsentieren. Sie tragen dazu bei, Vorurteile und Diskriminierung abzubauen und das Verständnis und die Akzeptanz von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft zu fördern. Die Medienberichterstattung über die Paralympics trägt dazu bei, die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen und Erfolge dieser Sportler zu lenken.

Die Geschichten von paralympischen Sportlern sind oft inspirierend und motivierend. Sie zeigen, wie Menschen trotz körperlicher Einschränkungen außergewöhnliche Leistungen vollbringen können. Diese Geschichten können als starke Vorbilder dienen und andere Menschen ermutigen, ihre eigenen Herausforderungen zu überwinden.

Die Ausrichtung der Paralympics hat auch praktische Auswirkungen, da sie häufig zu Verbesserungen der Zugänglichkeit und der Infrastruktur in den Gastgeberstädten führt. Dies kann dauerhafte Vorteile für Menschen mit Behinderungen in diesen Regionen haben. Darüber hinaus können die Paralympics politische und soziale Veränderungen bewirken, indem sie das Bewusstsein für die Rechte und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen schärfen.

Schlussfolgerung

Die ursprüngliche olympische Idee war von hohen Idealen des Friedens und der Völkerverständigung geprägt. Bei der modernen Durchführung dieser Spiele haben sich jedoch erhebliche kommerzielle und ethische Probleme gezeigt. Während die Spiele weiterhin eine einzigartige Plattform für sportliche Wettkämpfe und internationale Begegnungen bieten, ist es wichtig, die ursprünglichen Ideale nicht aus den Augen zu verlieren und Wege zu finden, die Kommerzialisierung und ihre negativen Auswirkungen zu begrenzen.

Die Paralympischen Spiele haben eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung und Integration von Menschen mit Behinderungen gespielt. Sie fördern die Gleichstellung, inspirieren durch außergewöhnliche Leistungen und führen zu praktischen Verbesserungen in der Gesellschaft. Die Kombination aus Olympischen und Paralympischen Spielen bietet eine umfassende Plattform, um die Werte des Friedens, der Freundschaft und der menschlichen Exzellenz zu feiern und zu fördern.

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